Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783110298475
Sprache: Deutsch
Umfang: VII, 251 S., 4 s/w Illustr., 4 b/w ill.
Einband: gebundenes Buch
Beschreibung
Die Studie untersucht die Modalitäten, unter denen Männlichkeiten im Mann ohne Eigenschaften erscheinen. Sie zeigt erstmals systematisch, dass und wie Robert Musils Repräsentationen von Geschlechterrollen und -konflikten symptomatisch sind für die Krise, in die die verfügbaren Männlichkeitsmodelle zur Handlungs- und Entstehungszeit des Romans gerieten. Dabei richtet sich das Frageinteresse der intertextuell, aber auch quellenkritisch orientierten Lektüren insbesondere darauf, ob Musils Figurengestaltungen zu seiner Theorie der Eigenschafts- oder Gestaltlosigkeit wirklich in einem einfach nur äquivalenten Verhältnis stehen oder - wie für Paradigmenwechsel typisch - nicht doch in einem verwickelteren. Im Fokus steht so der Aufweis des Wider- oder Zusammenspiels sehr unterschiedlicher Texte und Diskurse: Medizinische, ökonomische, anthropologische und mentalitätsgeschichtliche Kontexte ermöglichen vielseitige Zugänge zu den besonders neuralgischen Genderfragen, an denen der Mann ohne Eigenschaften sich abarbeitet.
Autorenportrait
Ulrich Boss, University of Bern, Switzerland.