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Das Kopftuch von Frauen der zweiten Einwanderergeneration

Ein Vergleich zwischen Frankreich und Deutschland, Berichte aus der Sozialwissenschaft

Erschienen am 15.04.2005
30,80 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783832237868
Sprache: Deutsch
Umfang: 182 S.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

In den vergangenen Monaten wurden sowohl in Deutschland als auch in Frankreich Gesetze verabschiedet, die das Kopftuch in staatlichen Schulen verbieten. Bei den Diskussionen in beiden Ländern blieb die Auffassung der Frauen, die das Kopftuch tragen, jedoch weitgehend unberücksichtigt. Gegenstand des Buches ist es, anhand einer qualitativ-empirischen Studie die subjektiven Deutungsmuster von jungen Frauen maghrebinischer Herkunft, die das Kopftuch tragen und in Deutschland und Frankreich aufgewachsen sind, zu untersuchen. Der Untersuchung lagen folgende Forschungsfragen zugrunde: Welche Bedeutungen ordnen diese Frauen ihrem Kopftuch zu? Inwiefern ist dieses Teil ihrer Identität? Definieren sie sich eher als ausländisch oder eher als inländisch? Welches Bild der Geschlechter haben sie? Was bedeutet für sie Integration? Die ersten Kapitel des Buches ermöglichen dem Leser ein Verständnis der Situation der interviewten Frauen, bevor in der zweiten Hälfte die Ergebnisse der Untersuchung dargestellt werden. So wird im ersten Kapitel nach einer kurzen Einführung in den Islam zunächst der Verlauf der Kopftuchdebatte in Frankreich und Deutschland sowie die im Jahr 2004 verabschiedeten Gesetze dargestellt. Im zweiten Kapitel wird auf die Kolonialgeschichte des Maghreb und die Immigration maghrebinischer Einwanderer nach Deutschland und Frankreich eingegangen. Zusätzlich wird die unterschiedliche Integrationspolitik von Deutschland und Frankreich dargestellt. Das dritte Kapitel stellt die bereits publizierten Forschungsergebnisse zu den subjektiven Deutungsmustern von Kopftuch tragenden Frauen der zweiten Einwanderergeneration dar. Hierbei wird unter anderem der Frage nachgegangen, welche Identitätsformen diese Frauen besitzen könnten. Im letzten Kapitel werden schließlich nach einer Darstellung der Forschungsmethode die Ergebnisse der Untersuchung ausgeführt. Diese zeigen subjektive Deutungsmuster auf, die sowohl von einem sehr komplexen Religionsverständnis und Geschlechterbild zeugen als auch von Identitätsbildungen, in denen das Kopftuch eine wichtige Rolle einnimmt. Die Ergebnisse bestätigen teilweise Mecherils und Badawias Theorie der "gemischten" Identität ebenso wie Karakasoglus Forschungsergebnisse zum "wahren" und "intellektuellen" Islam. Ebenso kommen in den Interviews Unterschiede zum Vorschein, die auf Besonderheiten in Frankreich und Deutschland zurückgeführt werden können. Die unterschiedlichen Aussagen und Haltungen der interviewten Frauen können beispielsweise auf die verschiedenen Integrationsmethoden der Länder und auf die verschiedenen Verhältnisse zwischen Staat und Kirche zurückgeführt werden.