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Geschichte der Bruderschaften und Gilden in der Stadt Kalkar

Erschienen am 11.11.2005
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783895345944
Sprache: Deutsch
Umfang: 264
Format (T/L/B): 24.0 x 16.0 cm

Beschreibung

Seit dem Mittelalter prägen Bruderschaften und Gilden (Zünfte) das gesellschaftliche, kirchliche und wirtschaftliche Leben der Stadt Kalkar maßgeblich. Dort entstanden von der Mitte des 14. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts neben vier religiösen Bruderschaften an der St. Nicolaikirche und dem Dominikanerkloster weitere sechs der Zünfte (Gilden) und vier der Schützengesellschaften. Seit dem 17. Jahrhunderts fand darüber hinaus ein neuer Typus von Bruderschaften Eingang, die von der Amtskirche bestätigt und beaufsichtigt waren. Sie zielten auf die religiöse Disziplinierung der Bevölkerung, die Verinnerlichung konfessionell geprägter Frömmigkeit und eine christkatholische Lebensführung ihrer Mitglieder. Diese Korporationen beeinflussten gemeinsam mit dem um 1900 aufblühenden kirchlichen Vereinswesen das katholische Milieu der Stadt. Das Buch beschreibt erstmals auf der Grundlage von Quellen aus staatlichen, kommunalen und kirchlichen Archiven sowie der umfangreichen Überlieferung der Korporationen selbst die Geschichte der Bruderschaften und Gilden Kalkars von ihrem Entstehen bis in die Gegenwart. Zentrale Abschnitte beschäftigen sich mit den Aufgaben, Tätigkeiten und Zielen der Korporationen, ihren Mitgliedern, den Ämtern und Funktionen sowie ihrem Inventar. Ein Anhang bietet die Listen führender Funktionsträger der Bruderschaften und Gilden als Grundlage für weitere familienkundliche oder sozialgeschichtliche Studien zur Stadt Kalkar.

Inhalt

Vorwort 9 1 Einführung 13 2 Quellenlage und Forschungsstand 23 3 Entstehung der Bruderschaften und Zünfte 30 3.1 Erste Phase: Spätmittelalter und beginnende Frühneuzeit (14.–16. Jahrhundert) 30 3.1.1 Vorwiegend kirchlich/religiös-gesellig ausgerichtete Bruderschaften ohne Anlehnung an Zünfte oder Schützengesellschaften 30 3.1.1.1 Marienbruderschaft (Bruderschaft Unserer Lieben Frau) 30 3.1.1.2 (Ältere) Nikolausbruderschaft 33 3.1.1.3 Vinzenzbruderschaft und Rosenkranzbruderschaft der Dominikaner-Observanten 35 3.1.1.4 Von der Annenbruderschaft zur Zunftbruderschaft der Schneider und Schröder 37 3.1.2 Zünfte – Zunftbruderschaften 41 3.1.2.1 Wollweberzunft – Severusbruderschaft 41 3.1.2.2 Schmiedezunft – Eligiusbruderschaft 47 3.1.2.3 Schuhmacherzunft – Crispin- und Crispinianusbruderschaft 51 3.1.2.4 Brauerzunft – Stephanusbruderschaft 52 3.1.2.5 Leineweberzunft – Katharinenbruderschaft 55 3.1.3 Schützengesellschaften – Schützenbruderschaften 55 3.1.3.1 Die drei älteren Schützengesellschaften – Georgs-, Antonius-, Sebastianusbruderschaft 55 3.1.3.2 Die jüngste mittelalterliche Schützengesellschaft – Jakobusbruderschaft 61 3.1.4 Zwischenresümee 64 3.2 Zweite Phase: Von der katholischen Reform bis zur Französischen Revolution 69 3.2.1 Erzbruderschaften 69 3.2.1.1 Jesus-Maria-(Josef-)Bruderschaft (Christenlehr-Bruderschaft) 71 3.2.1.2 Marianische Liebesversammlung 72 3.2.1.3 Todesangst-Christi-Bruderschaft (Agonia Christi) 72 3.2.2 Nachzügler: Zunft der holzverarbeitenden Gewerbe (und des Baugewerbes) – Josefsbruderschaft 73 3.2.3 Gescheiterte weitere Zunftbildungen und das Ende des Zunftzeitalters 75 3.2.4 Noch ein Nachzügler: Hubertus-Bruderschaft – 5. Schützenbruderschaft? 76 3.3 Krise und Neuorientierung – Die Umwandlung der Zunft- und Schützenbruderschaften während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 77 3.4 3. Phase: Neue Bruderschaften des 19. und 20. Jahrhunderts – ein Überblick 79 3.4.1 Mäßigkeitsbruderschaft 80 3.4.2 Ludgerusbruderschaft 80 3.4.3 „Missionsbruderschaften“ 81 3.4.4 Katholisches Vereinswesen um 1900 82 3.4.5 Neue Nikolausbruderschaft 84 4 Mitglieder 85 4.1 Aufnahmebedingungen 85 4.2 Aufnahmeverfahren 87 4.3 Alter beim Eintritt 90 4.4 Beitrittsgelder 90 4.5 Sonderfall: Unentgeltlicher Eintritt von Söhnen der Vorsteher 94 4.6 Aufnahmestopp und Mitgliederwerbung 95 4.7 Zahl der Mitglieder und Zusammensetzung des Personenkreises 97 4.7.1 Religiös-kirchliche Bruderschaften 97 4.7.2 Schützengesellschaften und -bruderschaften 102 4.7.3 Zünfte und Zunftbruderschaften 106 4.8 Mehrfachmitgliedschaften 113 4.9 Austritt und Ausschluss aus der Bruderschaft 114 5 Ämter 116 6 Aufgaben und Ziele der Korporationen 131 6.1 Schützengesellschaften 131 6.2 Regulierung des Gewerbelebens durch die Zünfte 136 6.3 Armenfürsorge 141 6.3.1 Neuorientierung in der Armenfürsorge nach dem Zweiten Weltkrieg 145 6.4 Unterstützung von Missionsprojekten 146 6.5 Weitere Spendenprojekte 147 6.6 Gemeinsames Gebet 148 6.7 Bruderschaftsmahl 153 6.7.1 Versammlungsort 156 6.7.2 Geselligkeit zwischen Spiel und gesellschaftspolitischer Debatte 157 6.8 Bruderschaften und Gilden als Auftraggeber und Finanziers von Kunstwerken 158 6.9 Reisen, Pilger- und Wallfahrten 160 7 Einkünfte 163 7.1 Immobilienbesitz 163 7.2 Finanzbeziehungen Stadt – Bruderschaft/Zunft 165 7.3 „Mitgliedsbeiträge“ und Umlagen 166 7.4 Versteigerungen 167 7.5 Sonderfall: Josefsgilde 168 8 Inventar 169 8.1 Fahnen 169 8.2 Schützensilber 174 8.3 Schärpe, Stola, Kette 174 9 Korporationsübergreifende Strukturen 177 9.1 Anschluss an überregionale Vereinigungen 177 9.2 Kooperation der Kalkarer Bruderschaften und Gilden 178 Anhang: Führende Funktionsträger der Korporationen 181 Annenbruderschaft – Schneider-/Schröderzunft 182 Antoniusbruderschaft 184 Crispinus- und Crispinianusbruderschaft – Schuhmacherzunft 190 Eligiusbruderschaft – Schmiedezunft 192 Georgsbruderschaft 208 Jakobusbruderschaft 214 Josefsbruderschaft – Schreinerzunft 218 Katharinenbruderschaft – Leineweberzunft 223 Marienbruderschaft 224 Neue Nikolausbruderschaft 225 Sebastianusbruderschaft 226 Severusbruderschaft – Wollweberzunft 230 Stephanusbruderschaft – Brauerzunft 232 Personenregister 243